Warum tun wir, was wir tun.
Ich mag die Natur, egal ob im oder ausserhalb des Wassers. Wie du vielleicht in meinem aller ersten Beitrag gelesen hast, habe ich eine grosse Leidenschaft für das Wasser und alles, was damit verbunden ist. Ich verspüre jedes Mal eine grosse Demut, wenn ich das Meer erblicke.
Die letzten beiden Woche habe ich mich ausschliesslich mit Hartkorallen befasst. Sie bilden die Struktur der Korallenriffe und ohne sie gäbe es keine Korallenriffe und auch keinen Schutz vor einem Sturm, der auf die dahinter liegende Insel trifft. Ich habe gelernt, Korallenarten zu identifizieren, statistisch zu erfassen und Korallenkrankheiten zu erkennen und diese ebenfalls statistisch zu erfassen. Bei erkrankten Korallen werden Proben genommen, die ins Labor zur Untersuchung geschickt werden.
Hast du gewusst, dass Korallenriffe neben den Regenwäldern die grösste Biodiversität
aufweisen? Sie sind essenzieller Lebensraum für Fische, alle Korallenarten und viele andere wirbellose Tiere und Pflanzen.
Leider stehen diese wundervollen Ökosysteme immer mehr unter Druck. Bereits die Hälfte aller Korallenriffe sind bereits verschwunden. Grund dafür sind der Klimawandel, Überfischung, Mikroplastik, allg. Wasserverschmutzung infolge bewohnter Küstengebiete, trübes Wasser infolge Bauarbeiten an der Küste, Ablagerung von Sedimenten, Ausschwemmen von Düngemittel aus der Landwirtschaft bei Regenfällen, um nur ein paar zu nennen.
Das momentane Hauptproblem für die Hartkorallen sind aber die hohen Wassertemperaturen, die die Korallenbleiche verursachen. Diese hohen Temperaturen kommen in immer kürzeren Abständen vor. Durch die verkürzten Abstände können sich die Korallen nicht mehr erholen und sterben ab. Durch all diese äusseren Einflüsse werden die Korallen zudem immer anfälliger für Krankheiten.
Die ersten Anzeichen einer Korallenbleiche gab es in den frühen 80er Jahren. Die erste globale Massenbleiche erfolgte dann in den Jahren 1997/1998. Während dieser Bleiche sind viele Korallen abgestorben. 2010 erfolgte die zweite globale Massenbleiche und 2014 dann die dritte, bis dahin längste und gefährlichste Bleiche.
Leider sind grundsätzlich noch viele Lebewesen im Meer zu wenig erforscht und man weiss nicht viel über die Behandlung der kranken Korallentiere, um die Ansteckung und die Ausbreitung der Krankheiten zu verhindern.
Korallen bedecken weniger als 0.1% des Meeresbodens, bieten jedoch mehr als 25% aller marinen Arten ein Zuhause. 850 Millionen Menschen sind für ihre Ernährungssicherheit und ihren Lebensunterhalt von Korallenriffen abhängig. 30 Millionen Arbeitsplätze in der Kleinfischerei weltweit werden durch Korallenriffe unterstützt.
Gäbe es die Meere nicht, würde es in Sache Klimawandel noch schlechter aussehen. Denn die Meere sind ein riesiger Speicher für das Treibhausgas Kohlendioxid.
Wenn du mehr zum Thema wissen willst, kann ich dir die Netflix Dokumentation "Chasing Coral"
empfehlen.
Da uns die Zeit davon läuft, werde ich in Zukunft bei Feldstudien mein erlerntes Wissen beisteuern, um den Meeresschutz aktiv zu unterstützen, wann immer es mir möglich ist. Da wir kaum etwas über Korallenkrankheiten wissen, ist jeder/jede helfende Hand willkommen!
Die Spende diesen Monat geht an Organisationen, die sich dem Meeresschutz widmet. https://www.oceancare.org/de/startseite/
Hier mein früherer Blog zum Thema Meeresschutz. Mein Plastikabfall werde ich mit nachhause nehmen.
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